Eine Sache die sehr viele Dabbing-Liebhaber beschäftigt, ist die Frage nach dem Unterschied zwischen BHO und DHO. Es gibt viele interessante Informationen diesbezüglich und da das Interesse immer größer zu werden scheint, wollen wir der Sache mal etwas genauer auf den Zahn zu fühlen.
Im Folgenden gehen wir daher nicht nur auf die technischen Eigenschaften der beiden Lösungsmittel ein, sondern möchten auch herausfinden mit welchen Tricks sich die besten Ergebnisse bei der Extraktion erzielen lassen.
Doch eins nach dem anderen….
Was ist BHO?
BHO ist eine Abkürzung und steht für Butan Hash Oil. Die Bezeichnung bezieht sich einerseits auf das Endprodukt und andrerseits auf die Extraktionstechnik – mit Butan hergestelltes Öl.
Während viele Lösungsmittel sich bereits bei Rautemperatur in flüssige Zustand befinden, handelt es sich bei Butan zunächst um eine gasförmige Substanz. Erst durch hohen Druck verflüssigt sich das Gas und kann zur Extrahierung jeglichen Pflanzenmaterials verwendet werden.
Warum wird Butan verwendet?
Einer der Hauptgründe für die Verwendung von Butan, ist dessen Polarität.
Die Polarität eines Lösungsmittels bestimmt dessen Fähigkeit, Bestandteile von gleicher Beschaffenheit aufzulösen oder zu entfernen. Wasser ist beispielsweise sehr polar und eignet sich daher ideal zum Auflösen anderer polarer Substanzen wie z. B auf Kaliumnitrat oder Calciumphosphat basierendem Mineraldünger.
Was Butan betrifft, handelt es sich um eine sehr apolare Substanz. Dies bedeutet, dass es sehr gut zum Auflösen von Substanzen geeignet ist, die in Fett aber nicht in Wasser löslich sind – so wie z. B Cannabinoide und Terpene.
Da es sich dabei um ein Hochdruck-Flüssiggas handelt, wird Butan drucklos gemacht sobald es durch das Pflanzenmaterial geleitet wird und das Öl zum Blubbern bringt. Bei atmosphärischem Druck, weist das Gas einen Siedepunkt von 0° C auf und deshalb können die Überreste durch ein leichtes Erhitzen des Öls nahezu komplett entfernt werden.
Wie wird BHO hergestellt?
Es gibt relativ preiswerte Geräte für die BHO-Extraktion in den eigenen vier Wänden, aber auch hochwertige Ausrüstung für professionelle Anwendungen im Labor.
Hausgemachte BHO Extraktion lässt sich relativ einfach durchführen, da dafür lediglich ein Extraktor, wie z. B der D-Lux BHO Extractor aus Edelstahl, benötigt wird. Um diesen zu verwenden, befüllst Du ihn mit dem zu extrahierenden Pflanzenmaterial, setzt die Gaskartusche ein und lässt das Butan durch den Extraktor laufen.
Wichtig ist dabei spezielle Kältehandschuhe zu tragen, da Butan beim Druck ablassen eine Temperatur von unter -20° Grad erreichen kann und du ansonsten nicht mehr in der Lage sein wirst den Extraktor in der Hand zu halten.
Des Weiteren solltest du dabei auch unbedingt eine Maske mit Aktivkohlefilter anziehen, um das Einatmen von Gasen zu vermeiden. Zwar ist Butan an sich kein giftiges Gas, doch in größeren Mengen kann es die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigen. Außerdem lagert es sich im Körperfett ab und wie wir wissen ist Butan in Fetten sehr gut löslich. Vorsicht ist also gefragt.
Sehen wir uns als nächstes die Eigenschaften von DHO an…
Was ist DHO?
DHO steht für Dimethylether Hash Oil. Auch hierbei setzt sich der Name aus den Bezeichnungen für das Lösungsmittel und das Endprodukt zusammen.
Ähnlich wie Butan, befindet sich Dimethylether (kurz: DME) bei Raumtemperatur in einem gasförmigen Zustand. Allerdings ist der Siedepunkt von DME, mit -24,8° C, niedriger als der von Butan und dadurch kann es nach der Extraktion einfacher entfernt werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil von DHO gegenüber BHO.
Die Molekularformel von DME ist mit jener von Ethanol identisch, doch im Gegensatz zu diesem wechselt das Molekül stets die Anordnung seiner Atome. Das heißt: DME ist zwar genauso schwer wie Alkohol, doch verhält sich anders, wenn es als Lösungsmittel eingesetzt wird. Abgesehen davon, ist DME auch polarer und leichter handzuhaben als Butan.
Die höhere Polarität hat direkten Einfluss auf das Endprodukt, denn in der Tat bleiben dadurch wesentlich mehr Terpene im DHO enthalten. Auch die Anzahl an Cannabinoiden ist höher als bei BHO.
Wie wird DHO hergestellt?
Im Prinzip genauso wie BHO. Da es sich sowohl bei DME als auch bei Butan um hochentzündliche und leicht toxische Gase handelt, ist bei beiden Extraktionsverfahren ein hohes Maß an Vorsicht angebracht.
Obwohl DME weniger entzündlich ist als Butan, muss behutsam damit umgegangen werden. Wir empfehlen grundsätzlich die Verwendung von Dexso DME.
Als Extraktor kannst du theoretisch auch den D-Lux BHO Extractor verwenden, doch bessere Ergebnisse erzielst du mit einem Essential Oil Extractor von Dexso. Dieser besteht aus speziellem Aluminium und ist frei von Plastik, dass sich bei der Extraktion auflösen könnte. Die DHO Extraktion ist daher ein wenig teurer als die von BHO.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen BHO und DHO
BHO |
DHO |
Lösungsmittel: Butan (Siedepunkt: 0° C) |
Lösungsmittel: Dimethylether (Siedepunkt: -24,8° C) |
Giftigkeit: Mittelmäßig | Giftigkeit: Mittelmäßig |
Gefahrenpotenzial: leicht entzündlich | Gefahrenpotenzial: entzündlich (nicht entzündlich in Lösungen mit einem DME-Gehalt von min. 10 %) |
Bedienerfreundlichkeit: Gering | Bedienerfreundlichkeit: Mittelmäßig |
Wirksamkeit: Hoch | Wirksamkeit: Sehr hoch |
Tipps zur Extraktion von DHO und BHO
- Wenn du dich dazu entscheidest dein eigenes Öl herzustellen musst du bedenken, dass dafür frisch geerntete Pflanzenteile benötigt werden. Nur auf diese Weise kann ein terpenreiches und geschmackvolles Endprodukt garantiert werden.
- Für BHO ist es manchmal besser das Pflanzenmaterial am gleichen Tag der Ernte für mindestens 24 Stunden einzufrieren. Schließlich verlieren die Blüten umso mehr Terpene, je länger sie an der frischen Luft liegen.
- Für die Herstellung von DHO ist es dagegen überhaupt nicht notwendig die Pflanzen einzufrieren, weil mit DME produzierte Öle außerordentlich mengenbezogen sind. Außerdem ist es wesentlich apolarer (schlechter löslich in Fett), wodurch alle Bestandteile gleichzeitig und auf sehr effektive Weise extrahiert werden.
- Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Pflanzenteile im Extraktor durch das sich ausbreitende Gas unmittelbar eingefroren werden, weshalb es vorteilhaft sein kann die Blüten im Vorhinein unbehandelt zu lassen. Solltest du jedoch eine große Menge Pflanzenmaterial zum Verarbeiten haben, ist es am besten dieses in Vakuumtüten zu verpacken und bei -20° C aufzubewahren.
- Wenn die zuvor zerkleinerten Blüten im Extraktor komprimiert werden, arbeitet das Lösungsmittel effektiver und es kommt ein größerer Ertrag zustande. Allerdings muss beim Zerkleinern sehr behutsam vorgegangen werden, um keine Drüsen zu zerstören und Verlust zu machen.
- Der Dimethylether verdampft aufgrund seines geringen Siedepunkts sehr schnell. Dadurch wird die Kondensation in der Extraktionsröhre beschleunigt.
- Bei Extraktionen in den eigenen vier Wänden, ist es möglich das übriggebliebene Gas auf einfache Weise loszuwerden. Dies geschieht indem du den Behälter mit dem frischen Extrakt in ein Wasserbad legst und das Lösungsmittel langsam verdampfen lässt. Die Temperatur des Wassers sollte dabei etwa 30° C betragen. Während DME auf diese Weise nahezu umgehend verdampft, dauert es bei Butan ein wenig länger.
- Nach der Extraktion kann das Öl, zur Herstellung von Cremes, Tinkturen und Speisen, auch in Alkohol (min. 96%) oder Olivenöl verdünnt werden.
Am wichtigsten ist jedoch, bei der Arbeit mit hochentzündlichen Gasen, stets die Sicherheitsvorkehrungen genauestens zu befolgen!
Und nach der Extraktion?
Einige lösungsmittelbasierte Substanzen, wie z. B Wax, haben einen noch höheren Nutzwert und obwohl die Extraktion mit Butan und DME bereits sehr ergiebig und sauber ist, können DHO und BHO nach der Herstellung sogar noch weiter konzentriert bzw. zu Wax verarbeitet werden.
Dieses Wax setzt sich bei niedrigen Temperaturen ab, wenn es in Alkohol aufgelöst wird und schließlich formen sich daraus Partikel die mit einem Filter entfernt werden können.
Die Mixtur aus Alkohol und Extrakt wird dann für 24-48 Stunden in der Gefriertruhe aufbewahrt, sodass das Wax beginnt sich zusammenzuballen und weiße Flocken zu formen. Dieser Prozess wird auch als „Winterisierung“ bezeichnet.
Die Mixtur wird mit einem Kaffeefilter oder einem Nylon Filter Bag gefiltert. Nachdem dies geschehen ist, verdampft der Alkohol. Was übrig bleibt, ist ein Öl das noch immer geringe Mengen an Wasser und Alkohol beinhaltet, doch mit ein wenig Hitze können diese Bestandteile problemlos entfernt werden.
Denke immer daran, dass der Extraktionsvorgang mit gewissen Risiken verbunden ist. Wenn du also BHO oder DHO herstellen möchtest, solltest du dies stets im Freien oder an einem sicheren Ort machen.
Wichtig ist vor allem, dass keine Hitzequellen in der Nähe sind. Des Weiteren solltest du dich im Vorfeld ausführlich über die gewünschte Extraktionsweise informieren und die Gebrauchsanleitung deines Extraktors genauestens studieren.
Unser Fazit zum Thema BHO vs. DHO
Da wir nun die Einzelheiten der beiden Extrakte geklärt haben, wollen wir natürlich wissen welche Methode letztendlich die bessere ist. Doch eigentlich ist die Sache ziemlich klar.
DHO wirkt stärker, schmeckt besser und auch die Herstellung ist einfacher bzw. ungefährlicher. Butan ist sehr leicht entzündlich, weshalb es bei der Herstellung von BHO immer wieder zu Unfällen kommt.
DME ist dagegen wesentlich leichter zu handhaben und deshalb auch um einiges sicherer. Hinzu kommt, dass Dimethylether weniger Giftstoffe enthält und aufgrund des geringeren Siedepunkts kann das Lösemittel nach der Extraktion restlos entfernt werden.
Das soll natürlich nicht heißen, dass BHO schlecht ist, denn tatsächlich lassen sich auch mit Butan erstklassige Öle herstellen. Sofern jedoch die Möglichkeit besteht mit DME zu arbeiten, ist es die eindeutig bessere Wahl.