CO2 und BHO Extraktion im Vergleich

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kräuterextrakte herzustellen. Und selbst das Herstellen der potenten Substanzen in den eigenen vier Wänden, ist kein unmögliches Unterfangen. Allein mit der Rosin Herstellungsmethode ist es ein Kinderspiel, Deine Extrakte selbst abzuspalten.

Die beliebtesten Methoden und auch die, welche in professionellen Labors durchgeführt werden, sind jedoch das BHO und das CO2 Extraktionsverfahren. Und man kann durchaus behaupten, dass das BHO Extraktionsverfahren das wohl beliebteste Verfahren ist.

Aber woran liegt das? Warum hat es das CO2 Extraktionsverfahren bisher nicht auf den ersten Platz geschafft? Damit wollen wir uns heute mal ein wenig näher beschäftigen.

Was bedeutet CO2 Extraktion?

Das Herstellen von Extrakten mittels Co2 ist nicht so einfach wie all die anderen Methoden. So ranken sich zahlreiche Mythen über das Verfahren, während allein die Gerätschaft, welche dafür vorhanden sein muss, schon fast ein Vermögen kostet.

Darüber hinaus vermitteln einem die Gerätschaft durchaus den Eindruck, es hier mit einem äußerst komplexen Thema zu tun zu haben. Das jedoch ist mehr Schein als Sein.

Im Grunde unterscheidet sich dieses Verfahren nicht viel zum Extraktionsverfahren mit flüssigem Gas. Der wesentliche Unterschied hier ist, dass das Lösungsmittel, in diesem Fall das CO2 nicht abgefüllt, sondern für den Vorgang erst einmal hergestellt werden muss. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Lösungsmittel bestimmte Voraussetzungen erfüllt, bevor Du es für die Extraktion verwendest.

Damit CO2 aber verwendet werden kann, um bestimmte Bestandteile aus Deinem Blütenmaterial herauszulösen, muss es den sogenannten überkritischen Zustand erreichen. Diesen Zustand kann man neben „fest“, „flüssig“ und „gasförmig“ als vierten Aggregatzustand ansehen.

Der überkritische oder auch superkritische Zustand befindet sich dann zwischen dem einer Flüssigkeit und eines Gases. Ist Kohlendioxid überkritisch, so weist es dieselbe Dichte wie Flüssigkeit auf, verfügt jedoch über die Viskosität eines Gases.

Damit dieser Zustand erreicht werden kann, wird das Kohlendioxid in einen bestimmten Temperatur- und Druckbereich überführt. Benötigt werden 31° und 74 Bar. Ab diesen Angaben fängt die Veränderung des Aggregatzustandes an.

Der Vorteil dieses Verfahren ist der, das Kohlendioxid über eine enorm stark lösende Eigenschaft verfügt, wenn es den überkritischen Zustand erreicht hat. Jedoch ist es in der Lage jedes Material zu zersetzten, außer Metall.

Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass man sich ausreichend mit dem Thema auseinandersetzt, bevor man selbst beginnt das Verfahren anzuwenden. An die Gerätschaften sind sehr hohe Bedingungen gestellt, welche verhindern sollen, dass es durch das Verfahren zu Unfällen kommt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das nicht brennbare Kohlendioxid über einen extrem hohen Dampfdruck verfügt. Das heißt, es verflüchtigt sich ziemlich schnell, sodass nur noch das reine Extrakt übrig bleibt, ohne dass Du dafür noch etwas tun musst. Beim BHO-Extraktionsverfahren zum Beispiel muss das gelöste Extrakt nochmal erhitzt und gerührt werden, damit das Gas sich verflüchtigt.

Die Geschichte hinter dem CO2 Extraktionsverfahren

Das Verfahren an sich ist keineswegs neu. Schon seit Jahrzehnten wird es angewendet, um verschiedenste Stoffe zu extrahieren. Beispielsweise zum Entkoffeinieren von Kaffeebohnen, welches wohl die bekannteste Anwendung des Verfahrens ist. Dadurch, dass der Konsum von Kräuterextrakten aber auch hierzulande immer beliebter geworden ist und immer noch wird.

Dachten sich die Hersteller der Gerätschaften, sich auch ein Stück des großen Kuchens zu holen. Und die Tatsache, dass das Extraktionsverfahren mittels Butans und BHO einen immer schlechteren Ruf bekam, hat den Herstellern der CO2 Geräte in die eigene Tasche gespielt.

Im Gegensatz zum Butan/BHO Extraktionsverfahren, gilt das CO2 Extraktionsverfahren, trotz des hohen Drucks, welcher sich aufbaut, als ungefährlich und ungiftig.

Aber welches Extraktionsverfahren ist denn nun das bessere?

Bei der Suche nach einer Antwort, welches Extraktionsverfahren denn nun das Beste ist, scheiden sich die Geister. Das Problem beim Extrahieren mittels Lösungsmittel zum Beispiel ist, dass durch dieses Verfahren ein Großteil der Terpenprofile zerstört wird. Das führt dazu, dass die Extrakte am Ende eigentlich alle ziemlich gleich schmecken.

Im Grunde wäre das jetzt nicht wirklich schlimm, jedoch hat dadurch auch die Qualität beim Anbau der Blüten stark nachgelassen. Denn warum soll man sich großartig bemühen, wenn am Ende sowieso alles gleich schmeckt.

Beim BHO-Extraktionsverfahren ist das ein bisschen anders. Hier bleibt das Terpenprofil des ursprünglichen Strains vollständig erhalten, wodurch der Geschmack der jeweiligen Pflanzen sich voll entfalten kann.

Der Wirkstoffgehalt befindet sich mit dem BHO Verfahren im Rahmen zwischen 60-90%, während er beim CO2 Verfahren nur etwa 50-75% erreicht. Fälschlicherweise wird das BHO Verfahren immer wieder als sehr gefährlich, giftig und nicht empfehlenswert beschrieben. Aus diesem Grund kam es auch schon vor, dass BHO-Extrakte unter dem Namen des CO2-Verfahrens verkauft wurden.

Das ist aber eigentlich gar nicht nötig. Denn das BHO Extraktionsverfahren ist bei weitem nicht so giftig und gefährlich, wie alle behaupten. Wichtig ist einfach, dass der Hersteller sich mit dem Verfahren auskennt und genau weiß, was er tut. Und das Endprodukt ist im Normalfall wesentlich hochwertiger und besser als das, welches durch das CO2 Verfahren entsteht.

Und genau aus diesem Grund wird das Co2 Verfahren das BHO Verfahren wohl nie gänzlich ersetzen.

 

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