Die Verwendung von Isopropanol (Reinigungsalkohol) zur Extraktion von Konzentraten, ist eine weit verbreitete und beliebte Methode um ätherische Öle aus Pflanzen zu gewinnen. Sie ist simpel, ergiebig und benötigt weder ein besonderes Know-how, noch eine spezielle Ausrüstung – lediglich die Sicherheitsvorkehrungen müssen beachtet werden.
Abgesehen von all diesen Vorteilen, gibt es jedoch ein kleines Problem bei der Sache und das nennt sich Chlorophyll. Dabei handelt es sich um den natürlichen Farbstoff, der für die grüne Farbe von Pflanzen verantwortlich it. Die meisten ISO-Konzentrate enthalten eine ganze Menge dieses unangenehm schmeckenden Pigments, doch es gibt Mittel und Wege um Chlorophyll aus Pflanzenextrakten zu extrahieren.
Das Problem mit Isopropanol und Chlorophyll
Reinigungsalkohol lässt sich grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten zur Extraktion verwenden – warm oder kalt. Umso wärmer das Lösungsmittel, desto mehr Farbstoff bzw. Chlorophyll wird mitextrahiert. Das Ergebnis ist ein dunkles, unschönes Konzentrat mit schlechtem Geschmack.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit kaltes Isopropanol zum Extrahieren zu verwenden, wodurch die Menge an unerwünschten Farbstoffen reduziert wird. Allerdings nehmen die Reibungsfaktoren mit steigender Kälte exponentiell zu, wodurch der Ertrag deutlich verringert wird.
Doch unabhängig davon, verschlechtert Chlorophyll vor allem den Geschmack eines Konzentrats und löst bei vielen Anwendern unangenehme Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall aus.
Was kannst Du also tun, um dieses Problem zu lösen?
So kann Chlorophyll nachträglich aus Konzentraten entfernt werden
Ganz gleich ob Du Dein Konzentrat warm oder kalt extrahierst – am Ende wird immer Chlorophyll übrigbleiben. Im Folgenden zeigen wir Dir deshalb eine Möglichkeit, um den unerwünschten Farbstoff loszuwerden. Alles was Du dafür brauchst sind Haushaltsgegenstände, die sich in jedem Supermarkt erwerben lassen. Genauer gesagt brauchst Du diese Dinge:
- Aktive Holzkohle (lebensmitteltauglich)
- Ein Silikonschlauch
- Einen Trichter
- Ein Küchentuch
- Ein Einmachglas
- 99%iges Isopropanol
Wir empfehlen grundsätzlich bei Raumtemperatur zu extrahieren, um von vornherein eine relativ gute Qualität zu erhalten. Damit dennoch reichlich Harz und Trichome extrahiert werden, sollte das Pflanzenmaterial für mindestens 24 Stunden in Reinigungsalkohol eingelegt werden. Zusätzlich dazu lohnt es sich auch das Pflanzenmaterial im Vornherein zu entkarbonisieren und in einem Mixer klein zu machen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle aktiven Trichome auch vollständig extrahiert werden.
Das Grüne entfernen
Wenn Du Dein Öl extrahiert und gefiltert hast, kann es endlich ans Eigemachte gehen. Verwende dazu einen großen Trichter mit einem Querschnitt von 7,5 cm und einen Silikonschlauch mit einem Durchmesser von 1-1,5 cm. Am Ende des Schlauchs solltest Du einen Filter (ein einfaches Küchentuch aus Papier) anbringen, um zu verhindern das die Holzkohle herausfällt. Benutze dazu am besten Klebeband und verbinde das andere Ende des Schlauchs mit dem Trichter.
Schütte nun die aktive Holzkohle in den Trichter und fülle damit den Schlauch. Achte darauf ihn nicht voll zu stopfen, sondern lasse ein wenig Freiraum übrig. Schließlich brauchen wir noch Platz um unser Konzentrat darin zu waschen. Jetzt kannst Du das Einmachglas, in dem Du dein gereinigtes Konzentrat aufbewahren willst, bereitmachen und das Ende des Schlauchs (das mit dem Küchentuch überzogen ist) über der Öffnung des Einmachglases platzieren.
Fülle nun Dein grünes Extrakt in den Schlauch und sieh zu wie es am anderen Ende bernsteinfarben herauskommt. Wiederhole diesen Vorgang noch ein weiteres Mal und wundere Dich nicht, falls das Konzentrat nahezu farblos erscheint. Sobald der Alkohol verdunstet ist, wird es sich etwas dunkler färben – aber das Chlorophyll ist draußen!
Zu guter Letzt kannst Du das Isopropanol wie gewohnt evaporieren und dein leckeres, chlorophyllfreies Iso-Extrakt genießen. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Ausprobieren!
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